Soziale Unternehmer sind Menschen, die eine Leidenschaft für die Lösung sozialer oder Umweltprobleme haben und gleichzeitig unternehmerisch denken. Eine wichtige Frage, die sich für sie stellt, ist, ob sie Investoren in ihre Projekte einbeziehen sollten. Die Entscheidung, Investoren an Bord zu holen, ist aber nicht nur von finanzieller Bedeutung, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Identität und die Ziele sozialer Unternehmen.
Vorteile der Einbeziehung von Investoren:
- Finanzielle Ressourcen: Investoren bringen finanzielle Mittel mit, die für die Skalierung und das Wachstum eines sozialen Unternehmens unerlässlich sein können. Diese Mittel ermöglichen es sozialen Unternehmern, ihre Mission schneller und effizienter voranzutreiben.
- Know-how und Erfahrung: Investoren bringen oft wertvolles Know-how und Geschäftserfahrung mit, die sozialen Unternehmern bei der Entwicklung ihrer Unternehmen helfen können. Sie können wertvolle Ratschläge und Verbindungen in der Geschäftswelt bieten.
- Risikoteilung: Durch die Einbindung von Investoren können soziale Unternehmer das finanzielle Risiko teilen. Dies kann die persönliche Belastung verringern und die finanzielle Stabilität des Unternehmens verbessern.
Nachteile der Einbeziehung von Investoren:
- Gefahr der Missionserosion: Investoren haben in der Regel das primäre Ziel, Gewinne zu erzielen. Wenn sie in ein soziales Unternehmen investieren, besteht die Gefahr, dass die soziale Mission in den Hintergrund gedrängt wird, da der Druck, Gewinne zu erzielen, steigt. Dies kann dazu führen, dass die ursprüngliche soziale Vision des Unternehmens verloren geht.
- Kontrollverlust: Wenn Investoren an Bord geholt werden, müssen soziale Unternehmer oft einen Teil der Kontrolle über ihr Unternehmen abgeben. Investoren können strategische Entscheidungen beeinflussen und die Unternehmensausrichtung verändern, um ihre finanziellen Interessen zu schützen.
- Zeit- und Ressourcenaufwand: Die Suche nach geeigneten Investoren, die Verhandlungen über die Investitionsbedingungen und die Einhaltung der Anforderungen der Investoren erfordern Zeit und Ressourcen, die soziale Unternehmer möglicherweise lieber in die Umsetzung ihrer sozialen Mission investieren würden.
- Kurzfristige Gewinnorientierung: Investoren können auf kurzfristige Gewinne abzielen und Druck auf soziale Unternehmer ausüben, um schnelle Renditen zu erzielen. Dies kann im Widerspruch zu langfristigen sozialen Zielen stehen.
Die Entscheidung, Investoren in ein soziales Unternehmen einzubeziehen, ist keine einfache. Sie erfordert sorgfältige Überlegung und Abwägung der Vor- und Nachteile. Soziale Unternehmer müssen sicherstellen, dass die Investoren ihre Mission unterstützen und die Werte des Unternehmens teilen. Darüber hinaus sollten klare Vereinbarungen getroffen werden, um die soziale Mission zu schützen und sicherzustellen, dass sie nicht geopfert wird. Diese Entscheidung sollte also nicht leichtfertig getroffen werden und im Zweifelsfalle eher mehrfach überdacht.